Oberwallsee
-  Festung und Repräsentationsbau
-  Ritterliche Kultur des Spätmittelalters
-  Umbau im Stile der Renaissance
-  Verschiedene Besitzer
-  Oberwallsee in Bilddokumenten

Oberwallsee in Bilddokumenten


Oberwallsee
Feldkirchen an der Donauruine Oberwallsee, (OA I 194/4). Bildquelle: © OÖ. Landesmuseen

Für Wissenschaftler, Künstler, Photographen und Menschen, die erfasst sind von der Faszination alter Burgen, war Oberwallsee stets ein Anziehungspunkt. Die Bilddokumente geben die stattliche Schönheit von Burg und Schloss wieder und die Stadien eines langsamen, aber steten Verfalls, der letztlich dazu führte, dass die aufragenden Mauerreste in melancholischem Kontrast zum Wald- und Buschbewuchs des Burghügels stehen. Zum 80. Geburtstag von Dkfm. Herbert Prokisch am 2. 3. 2010 gaben Familienmitglieder den mit wissenschaftlichen Kommentaren versehenen Bildband „Oberwallsee in alten Ansichten“ heraus, der Darstellungen, Pläne und Photographien in einer Gesamtschau erfasst und unterschiedliche Zugänge in der Rezeptionsgeschichte aufzeigt. Bauten und Gartenanlagen, wie sie die Schmidtauer geschaffen haben, zeigt eine unsignierte Federzeichnung, die in den Jahren 1625 bis 1633 entstanden ist und in der Stiftsbibliothek Schlierbach aufbewahrt wird. Eine breite Auffahrt führt zum Schloss, das seinen Wehrcharakter verloren hat, im unteren Teil des Bildes ist die Brücke zu sehen, die als Äquadukt für die Schlosswasserleitung diente.

Bei der Renovierung der Filialkirche Pesenbach wurde 1978 das Hauptbild des rechten Seitenaltars entfernt, das sich heute im Pfarrhof Feldkirchen befindet. Das Ölgemälde dürfte 1663 im Zuge der Stiftung des Florianialtars durch den Pfleger von Oberwallsee Georg Kropa von Reyenstein entstanden sein. Im unteren Bildrand heben sich vom Dunkel der Landschaft die hellen Bauwerke der Kirche in Pesenbach, von Oberwallsee und Mühllacken ab, die dem Schutz des hl. Florian anheimgestellt werden, der mit barockem Pathos die brennende Kirche in Pesenbach löscht. Auf die exakte Wiedergabe des gegliederten und mit Dachreitern versehenen Schlosses Oberwallsee von Georg Matthäus Vischer von 1674 folgen zahlreiche Darstellungen wie sechs Ansichten von „Schloss Wallsee in Oberösterreich“ (1833) von Anton von Spaun und mehrere Lithographien der Hafner Offizin in Linz, die auf Zeichnungen von Ludwig Mayrhofer, Ignaz Rode und Karl Hafner zurückgehen. Auf den Darstellungen des 19. Jahrhunderts ist schon deutlich der Charakter einer Ruine zu erkennen.

In den Jahren 1959 und 1962 wurde die Ruine von Ing. Wilhelm Götting genau vermessen, die Pläne von Hauptgrundriss und Obergeschoss wurden durch eine photographische Dokumentation ergänzt.
Zahlreiche Photographien zeigen den Burghügel mit der Ruine inmitten der Landschaft oder Motive der verfallenden, überwucherten Mauern.

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Ansicht der Ruine Oberwallsee (OA I 194/3). © OÖ. Landesmuseen Ansicht Oberwallsee(OA I 194/9). © OÖ. Landesmuseen Ansicht von Oberwallsee (OA I 194/1). © OÖ. Landesmuseen Ansicht von Oberwallsee (OA I 194/7). © OÖ. Landesmuseen Ansicht von Oberwallsee (OA II 194/1). © OÖ. Landesmuseen
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Ansicht von Oberwallsee (OA I 194/6). © OÖ. Landesmuseen

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Ansicht von Oberwallsee (OA I 194/8). © OÖ. Landesmuseen

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Feldkirchen an der Doanuruine Oberwallsee (OA I 194/4). © OÖ. Landesmuseen
Oberwallsee

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Lit. Feldkirchen an der Donau, Linz 1995 (Beiträge von Bernhard Prokisch und Elfriede Frank)
Dehio Oberösterreich – Mühlviertel, Horn, Wien 2003
Norbert Grabherr: Burgen und Schlösser in Oberösterreich, Linz 1970
Adam Wandruszka: Johann Hofmann Freiherr von Grünbüchel und Strechau, in: Neue Deutsche Biographie, Berlin 1972, Bd. 9, S 454
Oberwallsee in alten Ansichten, hrg. von Fam. Prokisch-Frank -Nimmervoll- Körbler, Wels 2010
Benedikt Pillwein: Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg, 1. Teil: Mühlkreis, Linz 1827

Text: Monika Klepp
Bilder: Oberösterreichische Landesmuseen