Bad Mühllacken mit der Ruine Oberwallsee (OA II 173/1). © OÖ. Landesmuseen
Bei Schloss Mühlheim, das Johann Georg Peisser von Wertenau 1686 übernahm, zeigte er sich als engagierter und großzügiger Bauherr der Barockzeit. Eine ähnliche Bereitschaft zu Ausbau und Umgestaltung stellte er auch beim Landgut Mühllacken unter Beweis, das er am 12. 6. 1712 erwarb.
Anlässlich dieser Besitzübertragung wurden die Baulichkeiten des Landgutes Mühllacken und des dazugehörigen Freisitzes Pesenbach beschrieben. Zum Schloss und Bad Mühllacken gehörten zwei „Stöcke“, von denen der Kirchenstock, der über drei schöne Wohnzimmer, zwei Kammern, eine lichte Kuchl, eine Speis, einen Keller, eine große Kapelle mit Sakristei verfügte, den Besitzern als Wohnung diente. Der „große Stock“ zur linken Seite war dem Bade- und Kurbetrieb vorbehalten. Diesem dienten „dreizehn saubere, große und kleine Wohnzimmer, drei Kammern, neun Kuchln, fünf abgeteilte Keller und absonderlich das große Bad-(zimmer), in welchem man vor Ordinari zu baden pflegt.“ Zum Inventar gehörten noch Truhen, Sessel, Bänke und Badewannen.
Ansicht des Ortes Bad Mühllacken (OA I 173/7). © OÖ. Landesmuseen
Das „heil. Bründl“, von welchem das Wasser ins Bad geleitet wurde, lag eine halbe Stunde entfernt. Auf gesunde Ernährung wurde bereits großer Wert gelegt, beim Kirchenstock lagen ein Obst- und Kräutergarten, gegenüber dem Bad befand sich ein weiterer großer Obstgarten. Vorratsräume und Stallungen gab es im Schlössl und Mayrhof in Pesenbach, wie „vier unterschiedlich Obst- und Krautgewölb, zwei Kucheln, zwei Gütterkeller, Stallungen für Pferde und Wagenhütten.“ Die Badeeinnahmen betrugen 400 Gulden.
Mühllacken und Pesenbach gehörten zum Liegenschaftskomplex der Güter Mühldorf und gelangten am 3.3.1747 an das Stift Wilhering, wo sie bis 1857 verblieben. Das Freisitzstöckl Pesenbach wurde 1756 an den Grafen Otto Gundacker von Starhemberg verkauft. Nach rasch wechselnden Besitzern gelangte Mühllacken 1936 an die Kongregation der Marienschwestern von Karmel in Linz.
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Text: Monika Klepp
Bilder: Oberösterreichische Landesmuseen
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