Schloss Mühldorf
-  Kontinuität seit 1347
-  Johann Georg Peisser von Wertenau: Mäzen und Bauherr der Barockzeit
-  Erben und Nachfolger
-  Liselotte Würmer und ihre Familie

Erben und Nachfolger


Schloss Mühldorf
Ansicht von Schloss Mühldorf (OA I 604/1). © OÖ. Landesmuseen

Der Bauherr von Mühldorf Johann Georg Peisser von Wertenau vererbte den Besitz an seinen gleichnamigen Sohn, der 1731 unvermählt und kinderlos starb. Seine Schwester Maria Clara von Hoch übernahm das Schloss, zahlte die Geschwister aus, musste aber wegen zunehmender Verschuldung das Gut verkaufen. Am 3. 3. 1747 erwarb das Zisterzienserstift Wilhering die Liegenschaft und verblieb, abgesehen von der Beschlagnahmung durch die Gestapo am 22. 11. 1941, bis 1979 im Besitz von Schloss und den dazugehörigen Gründen. 1979 wurde das Schloss ohne den Grundbesitz an die Familie Würmer verkauft, die die Anlage umfassend renovierte und in einen gehobenen Gastronomiebetrieb mit Wellnessbereich und einen Reiterhof umgestaltete, der das Freizeitangebot der Region Golf, Baden, Wandern, Radfahren abrundet. Die Gutsverwaltung Mühldorf mit ca. 130 Hektar verblieb beim Stift Wilhering.


Liselotte Würmer und ihre Familie

Schloss Mühldorf
Schlosskapelle Mühldorf. Bildquelle: Ing. Georg Spitz

Unternehmergeist, Entschlossenheit, Tatkraft und noch viele andere Charakterstärken sind notwendig, wenn man ein Schloss restauriert und für einen anderen Zweck umbaut. In ihrem 2007 erschienenen Buch „ Der Diamant im Schliff“ beschreibt Liselotte Würmer die Faszination, die Schloss Mühldorf ausübte, den Kauf, die schwierigen Umbauarbeiten zu einem Vier Sterne – Hotel mit Reiterhof und ihre große Familie, deren Mitglieder bei dem Vorhaben planten, gestalteten und fleißig Hand anlegten. Die feste Verwurzelung im bäuerlichen Lebensraum und in den heimatlichen Traditionen bestimmt das Leben der Unternehmerin und Autorin und wurde in späteren Jahren erweitert durch eine weltoffene Perspektive, erworben auf Besuchs – oder Urlaubsreisen in Venezuela, St. Petersburg, Thailand, Indien, Südafrika oder bei Aufenthalten an den Ausbildungsstätten der Kinder wie Los Angeles oder New York.

Schloss Mühldorf
In der Schlosskapelle Mühldorf. Bildquelle: Ing. Georg Spitz

Nicht nur eine besondere Unternehmensstrategie war für das Lebenswerk notwendig, auch eine eigene Lebensphilosophie, die die feste Überzeugung umfasst, dass das Zusammenleben mehrerer Generationen Halt und Sicherheit bietet, ebenso die Offenheit für Menschen und Achtung vor den Dingen des Lebens. „Jeden Tag sehe ich dieses Schloss aufs Neue als ein Kunstwerk, das viele Menschen vor uns mit ihrem Fleiß und ihrem Können geschaffen haben. Deshalb habe ich immer wieder Ehrfurcht vor diesem historischen, kunstvollen Gebäude.“ (Liselotte Würmer)


Lit.: Feldkirchen an der Donau, Linz 1995 (Beiträge von Bernhard Prokisch und Willibald Mayrhofer)
Dehio Oberösterreich – Mühlviertel, Horn/Wien 2003
Fritz Mayrhofer, Willibald Katzinger: Geschichte der Stadt Linz, Linz 1990
Liselotte Würmer: Der Diamant im Schliff, Mühldorf/Feldkirchen 2007
Benedikt Pillwein: Geschichte, Geographie und Statistik des Erzherzogthums Oesterreich ob der Enns und des Herzogthums Salzburg, 1. Band: Der Mühlkreis, Linz 1827


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Text: Monika Klepp
Bilder: Ing. Georg Spitz, Oberösterreichische Landesmuseen

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Schlosskapelle Mühldorf. Bildquelle: Ing. Georg Spitz

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Feldkirchen, Ansicht von Schloss Mühldorf (OA I 604/1). © OÖ. Landesmuseen

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In der Schlosskapelle Mühldorf. Bildquelle: Ing. Georg Spitz
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