Chestinperc und drei grünende Buchen |
Gemeindewappen Puchenau Unter der Leitung des Bischofs von Freising und des Traungauer Grafen Wilhelm wurde durch Befragung der würdigsten Männer der alte Verlauf der Grenze zwischen dem Gotteshaus Puchenau und der Sippe des Techilin in Erinnerung gebracht und nach übereinstimmenden Aussagen verbindlich festgelegt. Zahlreiche Zeugen waren geladen, 32 Bayern und 21 Slawen werden namentlich angeführt. Bei der Beschreibung des Grenzverlaufes werden Besonderheiten im Gelände genannt. Der Flurname um Puchenau lautete Chestinperc. Die Grenze der Mark des Gotteshauses Puchenau lag bei der Mündung des Baches Deozinpah in die Donau, bog von hier zu den alten Steinen bis nach Chestinperc und zur östlichen Grenze gegen Linz, in deren Mitte drei grünende Buchen standen. Über die heutige Zuordnung dieser Angaben ergab sich eine wissenschaftliche Auseinandersetzung. Die Gleichsetzung des Deozin – Baches mit dem Sagbach , der Pfarr- und Gemeindegrenze gegen Ottensheim, ist ebenso umstritten wie die allerdings sehr naheliegende Identifikation von Chestinperc mit Pöstlingberg. Die „alten Steine“ könnten Felsabbrüche, Opferstätten, Grenzsteine oder Mauerreste als markante Punkte in der Gegend bezeichnen. Die drei Buchen verweisen aber auf jene Baumart, die der Gemeinde den Namen gab und im Wappen aufscheint. Eine blaue Wellenleiste auf goldenem Grund symbolisiert im Gemeindewappen die Donau. Drei Buchen, eine rote und zwei grüne, eins zu zwei gestellt, mit kugelförmigen Kronen und schwarzen Stämmen sind heraldische Zeichen für jenen topographischen Fixpunkt, der bereits in der Urkunde aus der spätkarolingischen Zeit als landschaftliche Besonderheit erwähnt wird. Lochsteine an der von Walter Aspernig ermittelten Herrschaftsgrenze und Grenze nach der Urkunde von 827 Lit.: Walter Aspernig: Puchenau von der bayrischen Landnahme bis zur Aufhebung der Grundherrschaft, in: Puchenau – Festschrift zum Hundertjahrjubiläum der selbständigen Ortsgemeinde Puchenau, hrg. von Maximilian Schimböck, Puchenau 1993
Text: Monika Klepp |