Mühlen, Hammerschmiede, Gasthäuser mit Tradition

Die Hammerschmiede in Puchenau
Die Hammerschmiede in Puchenau. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau)

Alte Wirtschaftszweige waren in Puchenau mit Landwirtschaft und Dorfkultur verbunden. Mehrere Mühlen wie die Achleitner Mühle am Sagbach und die Hausermühle am Hammerbach nutzten die Wasserkraft der Bäche des Gemeindegebietes. An der „Urfahrwänd“ wurde eine Schiffmühle betreiben.
Seit dem 17. Jahrhundert ist eine Hammerschmiede in Unterpuchenau nachweisbar, die zur Erzeugung und Instandhaltung landwirtschaftlicher Geräte und Gespanne diente, deren Besitzer wechselten und die auch als Witwenbetrieb geführt wurde. 1924 übernahm Leopoldine Picha-Wolfsegger den Betrieb von ihrem verstorbenen Vater. Sie erlernte als erste Frau in Oberösterreich das Schmiedehandwerk, führte nicht nur energisch und tatkräftig den Handwerksbetrieb, sondern erweiterte und passte ihn an die neuen Herausforderungen an. 1951 eröffnete sie im Wohntrakt eine Jausenstation, die zu einem Gasthaus ausgebaut wurde. Sie betrieb eine Tankstelle und verlegte die Schmiede 1961 in ein neues Gebäude, in dem in der Folgezeit eine Kraftfahrzeugwerkstätte untergebracht wurde.


Gasthaus zur Puchenau
Das Gasthaus zur Puchenau. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau)

In der Festschrift „90 Jahre Gemeinde Puchenau 1892 – 1982“, in der auch das umfangreiche Programm zum Jubiläum, verbunden mit der Eröffnung der neuen Volksschule, der Orgelweihe und Eröffnung der Freizeitanlagen, verzeichnet ist, wird auf die seit 1832 handbetriebene Ziegelbrennerei verwiesen, die 1908 stillgelegt wurde.

Puchenau wies eine relativ hohe Anzahl von Gasthäusern auf, die unter ihren tüchtigen Besitzern nicht nur der Ortsbevölkerung zur Einkehr dienten, sondern als beliebte Ausflugsziele für Städter florierten und das Ortsbild prägten.

Das älteste Gasthaus „Zur Puchenau“ ging auf die Hoftaverne zurück und war in der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts mit dem Schank- und Braugewerbe verbunden. Gesellschaftliche Veranstaltungen der Gemeinde fanden hier statt. Nach einer umfangreichen Renovierung 1962 erfolgte 1973 die Schließung.

Gasthaus zur Schießstätte
Joh. Oberndorfers Restauration zur Schießstätte. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau)

Ein beliebtes Ziel für Ausflügler war das Gasthaus „Zur Schießstätte“, das aus der Kantine zur Verpflegung der Soldaten der 1888 errichteten Militärschießstätte entstand und unter Franz Oberndorfer um die Jahrhundertwende mit Saalbau, Eiskeller, Schankraum und Gastgarten erweitert wurde und bis 1991 in Betrieb war. Auch die vielbesuchten Gaststätten „Gasthaus zum grünen Wald“ und „Gasthaus Steinbruch“ wurden mit der Zeit geschlossen. Einen herrlichen Ausblick auf Alpenvorland und Alpenkette genossen Ausflügler vom Gasthaus „Koglerau“ aus, das über Fremdenzimmer, Saal und Jägerstüberl verfügte und als Veranstaltungsort für Bälle diente.


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Lit.: Maximilian Schimböck: Wirtschaft im alten Puchenau. Abgekommene Wirtschaftszweige und Betriebe, in:Puchenau – Festschrift zum Hundertjahrjubiläum der selbständigen Ortsgemeinde Puchenau, hrg. von Maximilian Schimböck, Puchenau 1993
90 Jahre Gemeinde Puchenau 1892 – 1982, Festschrift Puchenau 1982


Text: Monika Klepp
Bilder: Gemeindearchiv Puchenau, Sammlung Steinbichl

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Das Gasthaus Schiffmühle des Jos. Kollbauer. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau) Joh. Oberndorfers Restauration zur Schießstätte. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau) Das Gasthaus zur Koglerau in 650 m Höhenlage. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau) Das Gasthaus Steinbruch in Pucheneau. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau) Julius Probst´s Gasthaus zum Grünen Wald in Puchenau. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau)
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Das Gasthaus zur Puchenau. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau)

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Die Hammerschmiede in Puchenau. (Bildquelle Gemeindearchiv Puchenau)

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Die ehem. Häusermühle in Puchenau (Sammlung Steinbichl)
Bauernland, Bildstöcke und GrenzsteinG