Das Puchenauer Gebiet – Siedlungszelle seit uralter Zeit

Foto: Paul Grubmüller mit dem ersten Steinzeitfund
An der Donau bei Puchenau, Winterimpression. (Bildquelle Elisabeth Schiffkorn)
Das zur Anhöhe des Pöstlingbergs ansteigende, nach Süden ausgerichtete klimatisch begünstigte Gebiet und die fruchtbare Ebene entlang der Donau zwischen Steilabfall der Urfahrer Wand und dem zur Donau vorragenden Granitsporn des Waldensteins boten seit Alters her ideale Voraussetzungen als Siedlungsgebiet.
Erste Funde gehen zurück auf die Jungsteinzeit. Eine Lochaxt aus hellgrünem Aplit, Bruchstücke von Flachäxten, ein Flachbeil aus Serpentin bezeugen frühe bäuerliche Kultur und Handelsbeziehungen. Um 1980 wurden auf den Feldern des Oberhuemerhofes in Puchenau Steinbeilbruchstücke entdeckt. Fundorte aus der Bronze- und Hallstattzeit sind in der unmittelbaren Umgebung von Puchenau belegt, sodass für dieses Gebiet Siedlungskontinuität angenommen werden kann.
Zur Zeit der bayrischen Landnahme wurde die fruchtbare Donauebene um Puchenau nach den Wirren der Völkerwanderungszeit neu besiedelt, neben den staatlichen Machtstrukturen wurde eine kirchliche Ordnung im Stammesherzogtum Bayern geschaffen. Slawische Stämme nahmen die höher gelegenen Gebiete um Puchenau in Besitz. Erstmals scheint der althochdeutsche Ortsname Puochinauua auf, eine casa dei wird in Puchenau genannt. Erste urkundliche Zeugnisse erhellen das Dunkel der frühen historischen Entwicklung.
Herrschaftlichen Einfluss in den bayrisch besiedelten Gebieten hatte das Kloster Moosburg an der Isar, 807 übergab Abt Reginbert von Moosburg Puchenau auf dem Tauschwege dem Bischof Atto von Freising. Grenzstreitigkeiten zwischen den bayrischen und slawischen Siedlern wurden am Puchenauer Gerichtstaiding vom 21. August 827 beigelegt.


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Lit.: Josef Reitinger: Frühe Siedlungsspuren, in: Puchenau – Festschrift zum Hundertjahrjubiläum der selbständigen Ortsgemeinde Puchenau, hrg. von Maximilian Schimböck, Puchenau 1993
Wilhelm Sighart: Steinzeitliche Steinbeilfunde in Puchenau, www.handwerksstrasse.at/Urgeschichte.html


Text: Monika Klepp
Bilder: Wilhelm Sighart

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Paul Grubmüller vom Oberhuemergut entdeckte um 1980 beim Steineklauben auf seinen Feldern das erste Bruchstück eines neolithischen Steinbeils. Bildquelle: Wilhelm Sighart In zwei Teile zer-
brochenes Lochbeil vom Oberhuemer. Bildquelle: Wilhelm Sighart
Flachbeilfragmente vom Oberhuemer (Schneide und Nackenteil).
Bildquelle: Wilhelm Sighart
Neolithische Steinbeilfunde vom Bauernhof Oberhuemer, Bildquelle: Wilhelm Sighart    
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Schneideteil eine Lochbeils. Bildquelle: Wilhelm Sighart
Funde aus der Jungsteinzeit in Puchenau