Das Patrozinium

Die Kirche von St. Gotthard
St. Gotthard erweckt einen ertrunkenen Knaben zum Leben. Eine Szene aus dem Leben des hl. Gotthard am Hochaltar der Pfarrkirche von St. Gotthard. Foto: Reinhard Nimmervoll
Die Pfarrkirche wurde dem heiligen Gotthard (Godehard von Hildesheim) geweiht, nach dem bereits die Ortschaft benannt worden war. Gotthard wurde um 960 in Reichersdorf bei Niederaltaich in Niederbayern geboren, besuchte die Klosterschule der Benediktinerabtei Niederaltaich und trat in den Orden ein. Bei seiner Weihe zum Abt des Klosters 996 war der Sachsenherzog und spätere Kaiser Heinrich II., der den Beinamen „der Heilige“ erhielt, anwesend. In seinem Auftrag reformierte er die verweltlichten Klöster Hersfeld, Tegernsee und Kremsmünster. 1022 wurde er zum Bischof von Hildesheim geweiht, wo er tatkräftig für die Verbreitung und Vertiefung des Glaubens wirkte. Er verstarb am 5. Mai 1038 und wurde 1131 heiliggesprochen.

Fromme Legenden sind aus seinem Leben überliefert. Als Knabe besuchte er jeden Morgen den Gottesdienst in dem eineinhalb Gehstunden von seinem Elternhaus entfernten Kloster Niederaltaich. Einmal hatte ein Hochwasser die hölzerne Brücke über die Donau weggerissen. Da er aber den Gottesdienst nicht versäumen wollte, betrat er im vollen Vertrauen auf Gottes Hilfe das Wasser und erreichte sicher das andere Ufer. Als Ministrant trug er glühende Kohlen für das Weihrauchfass auf der bloßen Hand zum Altar, ohne sich zu verbrennen, und einen in der Donau ertrunkenen Knaben erweckte er wieder zum Leben.

Eine Statue des Bischofs sowie Szenen aus seinem Leben finden sich am Hochaltar der Pfarrkirche. Der hl. Gotthard ist Patron der Weinbauern, topographische Bezeichnungen wie „Weingarten“ für einen Teil des Pfarrhofgrundes oder „Weingartenhäusl“ deuten auf Weinbau in der St. Gottharder Gegend noch Ende des 18. Jahrhunderts.



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Literaturangaben:
Artikel Godehard von Hildesheim, Wikipedia

Text: Monika Klepp
Bilder: Reinhard Nimmervoll

Vergrößern Vergrößern Vergrößern Vergrößern Sowohl die Statue des Bischofs als auch die Szenen aus seinem Leben finden sich am Hochaltar der Pfarrkirche St. Gotthard.
Der hl. Gotthard trägt als Ministrant glühende Kohlen auf der bloßen Hand zum Altar. Foto: Reinhard Nimmervoll St. Gotthard geht über das Wasser. Foto: Reinhard Nimmervoll St. Gotthard erweckt einen ertrunkenen Knaben zum Leben. Foto: Reinhard Nimmervoll Bischofsweihe und Statue des Heiligen. Foto: Reinhard Nimmervoll