Von Naturgewalten

St. Gotthard Ortsansicht
Überschwemmungen richten immer wieder großen Schaden an. Foto: Reinhard Nimmervoll
Wasserläufe durchziehen das Gemeindegebiet von St. Gotthard und bilden Grenzen. Immer wieder richteten Überschwemmungen, verursacht durch starke Wolkenbrüche, großen Schaden an. Im September 1890 traten infolge starker Regenfälle Eschelbach und Rodl über die Ufer, überschwemmten ein weites Gebiet, sodass die Mühlkreisbahn acht Tage den Betrieb einstellen musste. Die größte „Wasserkatastrophe“ seit 1828 ereignete sich am 28. April 1898 und überraschte am späten Abend nach einem heftigen Wolkenbruch in Herzogsdorf, Niederwaldkirchen und Kleinzell die Ortsbewohner. Der Eschelbach schwoll binnen einer Stunde zu einem „wildbrausenden Strome“ an, der beim Hammerschmied die große Wehr mit der Schwelle mitriss, Straßenstücke wegschwemmte, zwei steinerne Brücken zerstörte und den gesamten Talgrund vermurte.

Auch das Jahr 1899 brachte im August eine große Überschwemmung, hervorgerufen durch andauernde Gewitterregen. Matthias Schauer beschreibt Ausmaße und Schrecken: „ Am 9. August floss das Wasser beim Bäckerhause in Rottenegg beim Fenster des Erdgeschosses aus und ein. Die Gegend zwischen Rottenegg und Bahnhof glich einem See. Am wildesten gebärdete sich die Kleine Rottel, sie zerriss ihre Ufer , führte bis 50 Zentner schwere Steine mit, erfüllte das Tal mit wüstem Geröll. Der Schaden war infolge Versandung des Futters beträchtlich.“
1954 und 2002 wiederholten sich die Hochwasserschäden.



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Literaturangaben:
25 Jahre St. Gotthard im Mühlkreis, hrg. von Tiberius Binder, Waltraud Karl, Reinhard Nimmervoll, St. Gotthard 2014
Matthäus Schauer: Bilder aus der Chronik von St. Gotthard, in: Beiträge zur Landes- und Volkskunde des Mühlviertels, Band 7, S 89 ff

Text: Monika Klepp
Bilder: Reinhard Nimmervoll

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Überschwemmungen führen immer wieder zu Verkehrsbehinderungen. Foto: Reinhard Nimmervoll

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Hochwasser in St. Gotthard. Foto: Reinhard Nimmervoll

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Hochwasser. Foto: Reinhard Nimmervoll