Die Florianer Pfarre St. Alban

Der hl. Alban in der Mitte des Hochaltars in der Pfarrkirche von Goldwörth
Der hl. Alban in der Mitte des Hochaltars. Bildquelle: Franz Pernsteiner

Der ständige Kampf der Menschen gegen Willkür der Natur und Katastrophen spiegelt sich im Kirchenbau. 1321 wird eine Kirche erstmals erwähnt. Der frühe Bau wurde von den Fluten der Donau weggerissen, lediglich zwei Glocken blieben zurück. Diese wurden zwischen zwei Weiden aufgehängt und ersetzten mit ihrem Läuten die Geborgenheit des Kirchenraumes.
Für den Bau der neuen Kirche um 1400 wurde eine erhöhter Platz gewählt, der mehr Sicherheit bot. Geweiht war die Kirche sowie bereits die erste Kapelle dem heiligen Alban von England, dem ersten christlichen Märtyrer Britanniens. Der in der katholischen und anglikanischen Kirche verehrte Inselheilige wurde zum Patron der „Insel“ Goldwörth auserwählt, der mit starkem Schwert das von Donauarmen eingeschlossene „Wörth“ schützen sollte.

1407 werden mehrere Lehen in der St. Albanpfarr im Werd erwähnt. 1457 wird St. Alban als eine Filiale von Feldkirchen genannt und blieb es bis 1784. Gegen die Versuche Ende des 18. Jahrhunderts, Goldwörth zu einer eigenen Pfarre zu erheben, wandte sich der Bischof von Passau. Nach einem Ansuchen der Gemeinde Goldwörth vom 4. 12. 1779 um einen eigenen Seelsorger und darauffolgenden Absagen durch die Landeshauptmannschaft und die Herrschaft Eschelberg wurde das Stift St. Florian mit der Errichtung einer Seelsorgestation und dem Bau eines Pfarrhofs beauftragt. Am 3. 6. 1783 kam mit dem Chorherrn Josef Pindl der erste Pfarrvikar nach Goldwörth. Die Pfarre zählte damals gemeinsam mit Hagenau 80 Häuser und ca. 500 Einwohner. Nun verbesserte sich auch die Infrastruktur, neben dem Pfarrhof wurde 1789 eine Schule errichtet. Der erste Schulmeister Josef Pernsteiner war gleichzeitig Mesner und Krämer.

Der hl. Alban in der Mitte des Hochaltars in der Pfarrkirche von Goldwörth
Die Kirche in Goldwörth heute. Bildquelle: Franz Pernsteiner

Ende des 19. Jahrhunderts erhielt die Pfarrkirche mit Hochaltar, Seitenaltären, Kanzel und Chorgestühl eine neue Ausstattung im Stile des Späthistorismus aus der renommierten Werkstätte des Josef Kepplinger aus Ottensheim. Der pyramidenförmige Turmhelm wurde 1925 erhöht und mit dreieckigen Fenstern versehen. Die Turmkugel birgt wichtige Dokumente zur Geschichte von Goldwörth beziehungsweise zu den Renovierungsarbeiten von Turmhelm und Kirche der Jahre 1925, 1955 und 2005. Der steile Turmhelm, gekrönt mit dem Kreuz, setzt ein Zeichen in der Weite der Landschaft.


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Lit.: Kleine Heimatkunde Goldwörth, Heft 1, Goldwörth 2003 Reichgottesarbeit in der Heimat. Aus der Geschichte der Florianerpfarren, St. Florian 1959


Text: Monika Klepp
Bilder: Franz Pernsteiner

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Kirche in Goldwörth vor 1925. Bildquelle: Franz Pernsteiner Kirche in Goldwörth. Bildquelle: Franz Pernsteiner      
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Die Kupferurne aus der Turmkugel mit Dokumenten aus dem Jahr 1925. Bildquelle: Franz Pernsteiner

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Der Turmhelm der Pfarrkirche mit der Turmkugel. Bildquelle: Franz Pernsteiner

Goldwörth Pfarrkirche