Gold aus Donausand

Briefmarke mit der Taverne Platzl
Das Goldwäscherhaus auf dem 20-Heller-Notgeldschein. Bildquelle: Franz Pernsteiner

In dem verzweigten Flusslauf der Donau mit Neben- und Altarmen, Tümpeln und von Wasserläufen umgebenen Inseln spielte die Goldwäscherei bereits im 11. Jahrhundert eine wesentliche Rolle.Sie gab der Siedlung, die 1067 erstmals urkundlich aufscheint, den Namen und wurde bis ca. 1800 ausgeübt. Das Ausfiltern von Goldstaub aus dem Donausand war mit Geschick und Geduld verbunden und brachte Fischern und Kleinhäuslern einen geringen Nebenverdienst.Mit Hilfe von Waschherd, Schäuflein und Sicherschüssel wurden aus dem goldhältigen Sand im fließenden Wasser die Goldkörnchen ausgewaschen, auch Schaffelle und haarige Tücher fanden Verwendung. Goldwaschen konnte nicht frei ausgeübt werden, sondern unterlag Regeln und Gesetzen. Goldwäscher benötigten eine Bewilligung der Herrschaft, die auch Abgaben verlangte. Über die besten Schotterbänke ergaben sich ständig Streitigkeiten. Ein kleines Klümpchen pro Mann galt als gute Jahresausbeute.

Der Schriftsteller Wolf Helmhard von Hohberg beschreibt 1682 in seinen „Georgica Curiosa“ die Arbeit eines Goldwäschers, den er auf einer Donaureise unweit von Aschach angetroffen hatte. 1723 erhielt Paul Prückhl, Untertan der Herrschaft Ebelsberg und in Goldwörth ansässig, das Recht, das „sogenanthe Goldwaschen“ in der Donau zu betreiben. Er wurde verpflichtet, Abgaben zu leisten und andere Goldwäscher „in ihren angefangenen Waschstätten“ nicht zu stören. Weitere Hinweise finden wir im Josefinischen Lagebuch 1786. In der Nähe der Mündung des Pesenbaches wird eine „Goldwasch“ angeführt, das Haus Goldwörth Nr. 62 wird als „Goldwäscherhäusl“ bezeichnet.

Als heimatkundliches Motiv scheint das Goldwäscherhäusl auf dem während des Ersten Weltkrieges herausgegebenen Notgeld der Gemeinde auf. Auch heute hat die Goldwäscherei ihre Anhänger. Der Profi Weltmeister im Goldwaschen Josef Stöckl aus St. Martin im Innviertel zeigte in Goldwörth schon mehrmals sein Können und seine Technik.


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Lit.: Johann Luegmair: Geschichtliches von Goldwörth und seiner Umgebung, Linz 1890
Franz Pernsteiner: Kleine Heimatkunde Goldwörth, Heft 2
Franz Pernsteiner: Goldwörth, in: Urfahr Umgebung – ein Bezirk stellt sich vor, Linz o.J.
Regine Jungwirth: Erwerbsfischerei an der Donau und Nebenflüssen in den Gemeinden Goldwörth und Alkoven, Eferding 2010


Text: Monika Klepp
Bild: Franz Pernsteiner