Posthorn und Überfuhr

Briefmarke mit der Taverne PlatzlPfeifferhütte 1886 (Überführer). Bildquelle: Gemeindeamt Goldwörth

Für viele Bewohner bildeten um die Wende zum 20. Jahrhundert Bauernhof und Heimatort Lebens – und Arbeitsmittelpunkt, der ganz selten verlassen wurde. Um die Wende zum 20. Jahrhundert begann eine langsame Öffnung, die später mit der einsetzenden Technisierung und Motorisierung fortgesetzt wurde. Bis 1914 befuhr die Postkutsche die Strecke Landshaag – Feldkirchen – Goldwörth – Ottensheim und beförderte Post und maximal vier Fahrgäste. Ein Postillion der alten Schule war der „Postfranzl“, der mit dem Posthorn die Ankunft der Kutsche in den Orten kundtat. Täglich bewältigte er zweimal die Strecke und war von 4 Uhr früh bis 9 Uhr abends unterwegs.

Bis in die Zwanzigerjahre holte der Zusteller die Post von Ottensheim und brachte sie zu Fuß nach Goldwörth. Schließlich wurde im Gasthaus Luckeneder, Goldwörth 22, eine Postablagestelle eröffnet, die später im alten Schulhaus und ab 1959 im Haus Goldwörth 14 untergebracht war.

Durch die Regulierung der Donau wurde der Verlauf des Stromes festgelegt. Goldwörth besaß eine gut frequentierte Überfuhr. Josef Schöppl lebte in einem einsamen Holzhäuschen am Ufer und brachte bis 1945 Personen in einer Zille über die Donau. Die russische Besatzungsmacht stellte die Überfuhr in die amerikanische Zone ein.
Seit 1924 befuhr ein Autobus die Strecke Ottensheim – Goldwörth – Landshaag, nach 1947 wurde der Ort in das allgemeine Verkehrsnetz eingebunden.


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Lit.: Johann Lugmair: Geschichtliches von Goldwörth und seiner Umgebung, Linz 1980


Text: Monika Klepp
Bild: Gemeindeamt Goldwörth