Auch nach Bauernbefreiung und Grundablöse blieb im 20. Jahrhundert die landwirtschaftliche Struktur der Gemeinde erhalten. 1925 gab es in Goldwörth sieben große Bauern (Weinzierl, Steineder, Luegmayr, Hellmayr, Burgstaller, Kirchmayr, Platzl), neun mittlere Betriebe (Eselberger, Winklehner, Pammer, Würmer, Rechberger, Leitner, Stiermayr, Körner, Wögerer) und Kleinbesitzer. Im Ort gab es zwei Wirte, an Gewerbetreibenden waren vertreten: Krämer, Tischler, Binder, Schuhmacher, Schneider, Bäcker, Totengräber und Strohdecker, Fleischer und Näherin.

Noch in den Zwanzigerjahren gab es in der Landwirtschaft reichlich Arbeitskräfte. Johann Luegmair führt in seinem Heimatbuch aus, dass 1923 in seinem Elternhaus sechs Dienstboten, Bauknecht, Rossknecht, Ochsenknecht, Große Dirn, Mittlere Dirn und Saudirn, einstanden. Der Grundbesitz der Bauern bestand zu 45% aus Ackerflächen, der Anteil der Wiesen bewegte sich je nach Viehstand um 35%. Bebaut wurden die Äcker zu zwei Dritteln mit Getreide (Weizen, Roggen, Gerste, Hafer) und zu einem Drittel mit Erdäpfeln, Futterrüben, Weißkraut, Rotklee und Zichorie. Die Fruchtfolge war durch die Sechsfelderwirtschaft bestimmt. Die Getreideernte konnte in einem Monat mit Sichel und Sense bewältigt werden.

Verschiedene Hofformen sind in der Region vertreten. Neben mächtigen Vierkanthöfen findet man Drei- und Vierseithöfe sowie kleinere Streckhöfe mit Walm- und Schopfwalmdächern. Nach 1970 vollzog sich in den landwirtschaftlichen Betrieben ein grundlegender Wandel. Technisierung und Mechanisierung ersetzten manuelle Arbeit. Dienstboten gab es kaum mehr. Fast flächendeckend stieg man zur viehlosen Wirtschaft um. Der Anbau von Mais veränderte das Landschaftsbild.

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Lit.: Johann Luegmair: Geschichtliches von Goldwöth und seiner Umgebung, Linz 1980
Franz Pernsteiner: Kleine Heimatkunde Goldwörth, Heft 6, Goldwörth 2005

Text: Monika Klepp
Bilder: Franz Pernsteiner; Lieselotte Würmer