Sagen in der Kunst- & Handwerksstrasse der Region Urfahr-West

Die Bäuerin die sich dem Teufel verschrieben hat
Autor: Josef Eidenberger



Wie in Walding erzählt wird, lebte einst jenseits der Donau eine verwitwete Bäuerin, die sich dem Teufel verschrieben hatte.

Im Teich gleich neben dem Haus lebten die Teufel als Frösche. Am Sonntagmorgen, wenn Knechte und Mägde in der Kirche waren, stellte die Bäuerin schnell eine volle Schüssel Milch mitten in die Stube und rief die Frösche herbei. Lautlos kamen sie und tranken die Milch; bald aber spien sie Butter in die Schüssel zurück. Butter gab es daher im Hause im Überfluss.
Einmal aber ging ein Knecht nicht zum Kirchgang, weil ihm die Bäuerin schon längst sehr sonderbar vorkam. Er versteckte sich hinter dem Ofen. Alsbald vernahm er das lockende Rufen der Bäuerin. Die Frösche kamen aber zur Verwunderung der Bäuerin zwar aus dem Teich, blieben aber laut quakend vor der Haustür sitzen. Davon verstört suchte die Bäuerin nach der Ursache und fand schlussendlich den Knecht hinter dem Ofen. Urplötzlich hüpften die Frösche laut quakend in den Teich zurück und waren ab diesem Tag nie mehr gesehen.

Aus dem Waldinger Geschichts-Bilderbuch von Josef Eidenberger (Adalbert Depiny)