Grabplatte des Wolf und der Hedwig Behaim zu Mühldorf, 1570/83

Bei der Sanierung des Eferdinger Bräuhauses wurden 2011 mehrere Rotmarmor-Fragmente der ehemaligen Wappengrabplatte des Wolf Behaim zu Mühldorf und seiner Frau Hedwig, geb. Premser zu Mühldorf, geborgen. Dieses Denkmal befand sich ursprünglich wohl in Stadtpfarrkirche Eferding und kam später als „Pflasterstein“ in den Boden des Bräuhauses.
Den nur mehr reduziert erhaltenen oberen Teil der ehemals rund 120 mal 240 cm großen Platte nimmt eine eingehauene zwölfzeilige Inschrift in Fraktur ein, in der heute verlorenen unteren Hälfte befand sich ein Reliefmedaillon mit den beiden Wappen der Verstorbenen.

Die Inschrift des Grabdenkmals lautet wie folgt:

[Hie ligt begraben der Edl v]nnd Vesst herr
[Wolf Behaimb vo]n W[..]bach Zu
[Müldorff seines Namen]s vnnd Stambens der
[...]z Jenen [welcher] Jn
[Gott entsc]hlaffen [den ..] Octobris · 1570 [·]
[Auc]h hieneben [ligt begr]aben die E[dl]
vnnd Ehrnthugenthaff[t f]rau Hetwig Be=
haimbin Zw Müldorff [a]in gebornne Prembserin
sein Eheliche gem[ahel] Jres Namens vnd Stam
bens auch die Les[t Jr]es Alters bey 66 Jaren
die auch in Gott [ent]schlaffen ist den 2 tag
Februari Anno D[(omi)n]i · 1583 · Jar


Die Transkription der Inschrift erfolgte buchstaben- und zeilengetreu, heute fehlende Stellen [in eckigen Klammern] konnten an Hand von Vergleichsbeispielen ergänzt, der Name des Verstorbenen hingegen aus historischen Quellen erschlossen werden; einzelne, durch Punkte gekennzeichnete Teile waren aber nicht mehr rekonstruierbar. Die letzte Ziffer des Sterbejahrs von Wolf Behaim ist auf Grund stärkerer Beschädigungen nicht mehr eindeutig lesbar; nach den erhaltenen Resten handelt es sich vermutlich aber um eine Null und insgesamt somit um das Jahr 1570, Wolfs Frau Hedwig wird jedenfalls 1573 bereits als Witwe erwähnt. Das in der Inschrift erwähnte Mühldorf konnte eindeutig mit dem gleichnamigen Schloss in der Gemeinde Feldkirchen an der Donau identifiziert werden.



Text: DI Dr. Roland Forster, 4081 Hartkirchen

Text:
DI Dr. Roland Forster,
4081 Hartkirchen




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